Immuntherapie gegen Erdnussallergie


Seit Oktober zugelassen
Immuntherapie gegen Erdnussallergie
inewsfotos/shutterstock.com
Für Menschen mit einer Allergie gegen Erdnüsse kann Erdnussbutter lebensgefährlich werden.

Eine Erdnussallergie ist lebensgefährlich. Doch jetzt können die Betroffenen aufatmen: Seit Oktober ist auch in Deutschland eine spezifische Immuntherapie gegen die Erdnuss-Allergie zugelassen. Die hilft, schwere allergische Reaktionen zu verhindern.

Winzige Spuren führen zum Ersticken

Für Menschen mit einer Allergie gegen Erdnüsse können schon winzige Spuren eine lebensbedrohliche Atemnot auslösen. Bisher gab es für die Betroffenen nur die Möglichkeit, sich von der kleinen Hülsenfrucht fernzuhalten. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Erdnussbestandteile stecken in vielen Lebensmitteln, in denen man damit nicht rechnet. So zum Beispiel in Pommes frites, Schokolade oder Fast-Food-Produkten.

Doch nun ist seit Mitte Oktober die erste spezifische orale Immuntherapie für Erdnussallergiker*innen auf dem Markt. Bei einer Immuntherapie werden die Betroffenen in kleinen, ansteigenden Mengen ihrem Allergen ausgesetzt. Ziel dieser Desensibilisierung ist, die Toleranz gegenüber dem Allergen zu erhöhen. So kommt es bei einem Kontakt zu keiner oder nur zu einer geringen allergischen Reaktion.

Am Ende täglich ein Erdnuss-Äquivalent

Die Immuntherapie für Erdnussallergiker*innen erfolgt in drei Phasen. Am ersten Tag nimmt man unter ärztlicher Aufsicht in halbstündigen Abständen bis zu 6 mg Erdnussprotein ein. Wird das gut vertragen, erfolgt ab dem nächsten Tag eine stufenweise Erhöhung der Dosis. Jede Dosisstufe dauert zwei Wochen, bei jeder weiteren Erhöhung muss wieder eine Ärzt*in dabei sein. Ist man bei 300 mg Erdnussprotein angekommen (das entspricht etwa einer Erdnuss) und werden diese toleriert, beginnt die Erhaltungsphase mit der täglichen Einnahme einer 300 mg-Kapsel.

Schlägt die Therapie an, sollten die Erdnussallergiker*innen 1000 mg Erdnussprotein gefahrlos vertragen. In den Zulassungsstudien an Betroffenen zwischen 14 und 17 Jahren hat das recht gut geklappt. So tolerierten nach sechs Monaten zwei Drittel der Teilnehmer*innen 1000 mg Erdnussprotein, nach zwölf bzw. 18 Monaten Erhaltungstherapie knapp 80 bzw. 95%. Somit scheint die anhaltende Therapie die Verträglichkeit weiter zu erhöhen.

Ganz wichtig bei der häuslichen Einnahme des Erdnussproteins: Weil sich immer eine allergische Reaktion entwickeln kann, muss zur Sicherheit ein Adrenalin-Pen bereit liegen. Die schnelle Injektion von Adrenalin hebt die lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. die Schleimhautschwellung auf.

Keine Heilung, aber gebannte Gefahr

Geheilt von ihrer Erdnussallergie sind die Patient*innen nach der Desensibilisierung nicht. Ihre Ernährung müssen sie weiterhin anpassen, d.h. auf Erdnussbutter & Co. verzichten. Der große Vorteil ist aber, dass die Wahrscheinlichkeit für schwere Reaktion auf versteckte Erdnussspuren durch die Desensibilisierung in den allermeisten Fällen gebannt ist.

Quelle: ptaheute

News

Crohn und Colitis bedrohen Knochen
Crohn und Colitis bedrohen Knochen

Knochendichte früh verringert

Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen müssen gut auf ihre Knochen aufpassen. Sie haben oft schon zu Beginn der Erkrankung eine erniedrigte Knochendichte.   mehr

Masern auf dem Vormarsch
Masern auf dem Vormarsch

Impfen tut Not!

Masern sind hochansteckend und gefährlich. Und in Europa wieder auf dem Vormarsch. Als Ursache dafür sehen Expert*innen den Rückgang der Impfraten.   mehr

Wie gut helfen Laktase-Tabletten?
Wie gut helfen Laktase-Tabletten?

Unterstützung bei Laktose-Intoleranz

Der vollständige Verzicht auf Milchprodukte ist für Laktose-Intolerante oft gar nicht so einfach. Gerade bei Einladungen oder im Restaurant ist die milchfreie Diät schwer durchzuhalten. Laktase-Tabletten versprechen, dass Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall trotz kleiner Fehltritte ausbleiben.   mehr

Zahnerosionen vermeiden
Zahnerosionen vermeiden

Wie Limonade Zahnschmelz zerstört

Als härteste Substanz des Körpers schützt Zahnschmelz unsere Zähne vor äußeren Einflüssen. Auf seinen Schutz sollte man besonderen Wert legen: Denn ist er einmal zerstört, kann er nicht wieder nachgebildet werden.   mehr

Resistente Stärke zum Abnehmen?
Resistente Stärke zum Abnehmen?

Weniger Aufnahme von Fett

Kohlenhydrate machen dick – oder doch nicht? Eine kleine Studie liefert Hinweise darauf, dass eine bestimmte Form von Kohlenhydraten sogar beim Abnehmen helfen könnte: resistente Stärke.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Arnika-Apotheke
Inhaberin Dr. Antje Mannetstätter
Telefon 03683/6 95 90
Fax 03683/69 59 12
E-Mail arnifloh@t-online.de